Treffen ehemaliger Kameraden des Panzerbataillons 24
am 10.06. und am 11.06.2017 in Braunschweig.



B1 Vor längerer Zeit wurde im Webauftritt der Traditionsgemeinschaft
Panzerbataillon 24/Panzerregiment 6 auf der Webseite "Chronik,
Bericht Nr. 5" u. a. auf die Verlegung des Panzerbataillon 24 auf
den PzSchießplatz Castelmartin, Wales, England erinnert. In den
noch vorhandenen Fluglisten fand ich unter 330 Teilnehmern viele
mir bekannte Namen. Genannt seien hier die Herren Richard Borek
und Rüdiger Roggenbuck. Letzterer war auch Mitglied in der
TradGem PzBtl 24/PzRgt 6. Bei einem Gespräch mit mir brachte
er zum Ausdruck, dass es doch eine schöne Sache sei, den da-
maligen Rekrutenjahrgang - zu dem ich nicht gehörte - für ein
Treffen zu gewinnen. Als Organisator schlug er seinen ehemaligen Kameraden Herrn Richard Borek, eine in Braunschweig und weit darüber hinaus bekannte Persönlichkeit, man denke an die Richard Borek-Stiftung und den Wiederaufbau des Braunschweiger
Schlosses, vor. Nach kurzer Überlegung nahm dieser den
Vorschlag an.
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Im Juni  2016 liefen die Vorbereitungen an. Doch ander-
weitige Verpflichtungen des Herrn Borek zögerten das
Treffen immer wieder hinaus. Auch gab es gewaltige
Probleme, die Adressen der ehemaligen Kameraden zu ermitteln. Aber Anfang dieses Jahres stand der Termin 10./11.06.2017 fest. Ort des Treffen sollte Braunschweig
sein , wo sie ihre Grundausbildung in der ehemaligen Ausbildungskompanie 13/1 in der Roselies-Kaserne in der
Zeit vom 01.04-26.06.1963 durchführten. Danach in die
2. Kompanie des Panzerbataillons 24 versetzt, ließen sich
viele zum Offizier ausbilden und gingen mit dem Dienstgrad Fähnrich oder - bei Verlängerung der Dienstzeit -
als Leutnant d. R. zurück in das Zivilleben.
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B5 B6 Schon  frühzeitig stimmte Herr Borek die Interessenten mit einer
53 Seiten fassenden bebilderten Broschüre aus seiner gesamten Dienstzeit auf das Wiedersehen ein. Erstaunt war ich über ein
Bild, auf dem ein Soldat Möhring zu erkennen ist, der Jahre später
BtlKdr beim PzBtl 23 wurde. Da ich auch dort Jahre Dienst verrichtete, tauchten so allerlei Erinnerungen auf.
Hatten sich zuerst viele Ehemalige als Teilnehmer gemeldet, so  verringerte sich die Zahl mit der Zeit. Altersgebrechen, Krank-
heiten und gar Todesfälle ließen den Kreis schrumpfen, wir
sind ja nicht mehr die Jüngsten.
Doch dann war es soweit. Nach 54 Jahren ein Wiedersehen am
10.06. 2017 in Braunschweig!
.
Je nach Zugverbindung trafen die ersten Ehemaligen in Braun-
schweig zwischen 1200 -1300 Uhr ein. Treffpunkt und Bleibe
für die 2. Tage war das Hotel Stadt Palais Best Western. Herr
Borek hatte dieses für uns arrangiert. An der Bar in der Empfangs-
halle des Hotel dann das erste Wiedersehen nach 54 Jahren. Da
kam Freude auf, was man an den fröhlichen und lachenden
Gesichtern bestens sehen kann. Ich verzichte hier auf die Auf-
zählung der Namen, da diese auf der Seite "Aktuell" schon zu
lesen sind. Nach der Begrüßung durch Herrn Borek dann bei einem kühlen Glas Braunschweiger Bier der erste Erinnerungsaustausch.
Dieser musste aber bald unterbrochen werden, da draußen schon
ein Bus auf uns wartete, der uns zum ersten Veranstaltungsort
bringen sollte.

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Das 1. Zwischenziel, der Ehrenhain der Braunschweiger TradVerbände, war bald erreicht. Hier hatte Herr Roggenbuck und ich Gelegenheit über Herkunft, Aufbau usw. zu sprechen.
Erwähnung fand auch, dass sie bei einem Teil der Braunschweiger Bevölkerung auf wenig Gegenliebe stoßen. Die Fahrt ging weiter durch die ehemalige Roselies-Kaserne und führte
uns an den Baum vorbei, den eine Bürgerinitiative pflanzte zur Erinnerung an den ersten Kampfeinsatz des InfRgt 92 vor bald 103 Jahren in der belgischen Ortschaft Roselies. Auch
hierzu konnte ich Einzelheiten nennen, da ich an der Pflanzungszeremonie teilgenommen hatte.

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B12 B13 Um ca. 1500 Uhr trafen wir auf der Tontaubenschießanlage
am Rande des ehem. StO-Übungsplatzes Herzogsberge ein. Gleich neben der alten Schiessanlage, in der wir alle vor
vielen Jahren dass Schießen mit Gewehr, MG und Pistole
übten. Und wieder kamen die Erinnerungen hoch, jeder wollte über seine Erlebnisse berichten. Doch heute war Ton-
taubenschießen angesagt. Der Leitende auf dem Schießstand machte uns mit den Verhaltensregeln und dem Umgang mit
dem für uns unbekannten Gewehr vertraut. Danach empfing jeder 25 Patronen und dann ging es los. Nein,
Geballere war es nicht, waren wir doch ernsthaft bemüht,
unsere früheren Schießergebnisse zu erreichen. Der beste Schütze von uns brachte es immerhin auf 4 Treffer. Nach-
dem wir uns mit Kuchen und einer Tasse Kaffee gestärkt
hatten, steuerten wir den nächsten Veranstaltungsort an.

B14 Angekommen im Schlossmuseum, stellte uns Herr Borek Herrn
Dr. Bernd Wedemeyer vor, der uns durch das Museum führte
und uns in die Geschichte des alten Schlosses einweihte und
den Aufbau des neues Schlosses darlegte. Sehr interessant
waren seine Ausführungen, hatte er doch als Wissenschaftlicher
Mitarbeiter die Vorbereitungen und den Aufbau von der ersten
Stunde mit begleitet. Nach einem Gruppenbild im Schloss-
museum ging es erst in das Schloss und dann hinauf zur Quadriga.
Im Schloss zeigte er uns die hintere Außengrenze des alten Schlossgebäudes und wies darauf hin, dass der Teil Schloss-
arkaden hinten am Schloss angefügt ist, also außerhalb des
alten Gebäudes steht. Auch über die Quadriga wusste es
spannend zu berichten. Ich glaube sagen zu können, dass wir
eine interessierte und aufmerksame Gruppe waren. Wir verab- schiedeten uns und gingen zum nahegelegenen Hotel Stadt
Palais, um uns für das nächste Vorhaben, das Abendessen, vorzubereiten.
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Jetzt in einem anderen Look trafen wir uns in der Lobby des Hotels, um zu Fuß den Weg zum Restaurant zurückzulegen, welches Herr Borek auserwählt hatte. Ja, damit hatte keiner
gerechnet. Herr Borek mit seinem Hut "Reserve hat Ruh", den er 1964 bei seiner Entlassung als Soldat trug und Herr Bechheim mit seiner Offiziersmütze. So marschierten wir in loser
Formation zur Gaststätte San Lorenzo. Der Wirt machte schnell noch ein Bild von uns und dann ging es rein in die gute Stube, die bestens für ein gepflegtes Essen mit anschließendem
gemütlichem Zusammensein vorbereite war. Essen, Wein und Bier schmeckten vorzüglich. Als danach die Tische geräumt waren, bekam erst jeder die Gelegenheit, über seinen
persönlichen Werdegang nach der Bundeswehrzeit zu berichten. Und irgendwann verlas Herr Borek die Einladungsliste und nannte die Gründe zu den vielen Absagen. Nachdenklich
wurden wir, wenn wir von Krankheiten oder gar von Todesfällen hörten. Dann wurden die Erinnerungen ausgetauscht, wir lebten auf! Dann noch eine kurze Bilderschau, und zurück
ging es zum Hotel.
Am Sonntag trafen wir uns alle um 0900 Uhr am Frühstückstisch. Erstaunlich frisch sahen wir nach der doch so langen Nacht aus. Einige klagten über einen leichten Schmerz am
rechten Oberarm. Hier hatten die 25 Schuß ihre Spuren, sogar sichtbar in Form blauer Flecken, hinterlassen. Nach dem Frühstück stürzten wir uns nochmals über die Alben. Es war
schon erstaunlich, was an Erinnerungen noch in uns steckte.
Da ich an der anschließenden Stadtbesichtigung nicht mehr teilnehmen wollte, sprach Herr Borek schon jetzt die Abschiedsworte. Er bedankte sich bei den Teilnehmern, die teilweise
aus großer Entfernung angereist waren, für ihr Erscheinen und wie sie in lockerer und fröhlicher Art entscheidend zum Gelingen des Kameradentreffens beigetragen haben. Ganz leise
war sein Bedauern zu hören, dass die Vorbereitung wegen anderweitiger Verpflichtungen so lange gedauert hat. Und dann noch der spaßige Hinweis, dass einer - Rüdiger Roggenbuck -
ihn immer wieder durch Anrufe an die Durchführung erinnerte, ja "nervte". So hatten wir auch Letzterem zu danken. In einer kurzen Rede brachte Herr Bechheim unseren Dank zum
Ausdruck, was wie bei der Rede zuvor, mit starken Applaus bekräftigt wurde. Wir alle waren uns einig: Es war ein Erlebnis ganz besonderer Art!
Ein kleiner Stadtbummel zum Burgplatz mit der davor stehenden Säule des Christentums und Besuch des Braunschweiger Doms mit der Gruft, beendeten gegen Mittag das
Kameradentreffen.

21.06.2017                                                                                                                                                                                                                                                      Armin Lienstädt