| Reise nach Berlin am 02. Nov. 2012 mit Besuch des Militärmusikfestes Berlin Tattoo 2012 |
|
Ja, unsere schöne
Hauptstadt Berlin mausert sich. Das haben wir Anreisende nach
zügiger Fahrt ab Stadtrand Berlin gesehen und auch erlebt. Fast
doppelt so lange haben
wir vom Rande der Stadt bis zu unserem Hotel
benötigt wie für die Fahrt von Braunschweig bis Stadtgrenze
Berlin. Baustellen ohne Ende. Und dieses Baustellenwirrwarr
wird noch lange das Berliner Straßenbild prägen. Am frühen Nachmittag trafen wir zu unterschiedlichen Zeiten in unserem Hotel, Hotel Transit Loft, ein. Laut Prospekt eigentlich ein Jugendhotel. Aber das aus einem ehemaligen Fabrikgebäude entstandene Hotel ist in jeder Hinsicht auch für ältere Generationen bestens geeignet. Die Zimmer waren geräumig, hell und sauber, ein Fahrstuhl vorhanden, das Frühstücksbüfett schmackhaft und ausreichend. Der Preis stimmte auch und Parkplätze waren in den Seitenstraßen genügend vorhanden. Wir alle waren zufrieden damit. Nachdem auch die Letzten eingetroffen waren, begrüßte der Vorsitzende unserer Traditionsgemeinschaft, Herr Oberst a. D. Köpcke, die Teilnehmer unseres Berlin- besuches und gab noch ergänzende Hinweise zu dem weiteren Ablauf. Am Abend trafen wir uns alle vor dem Hotel, um mit Großraumtaxis zu der O2-Halle zu fahren, in der das Militärmusikfest Berlin Tattoo 2012 angesagt war. Dieses Fest war
auch der eigentliche Grund unseres Berlinbesuches.
|
![]() Es dauerte dort eine
ganze Weile bis wir durch die in
die Halle strömende Menschenmenge zu unseren Plätzen gefunden hatten. Von hier aus konnten wir einen guten Blick in die vor uns liegende Arena werfen. Nur mit dem Fotografieren hat es nicht so richtig ge- klappt. Einer von uns hatte seinen Fotoapparat ver- gessen, ein anderer hatte Probleme mit seiner neuen Kamera, und einige von uns haben es erst gar nicht versucht. So war es schwierig bei den trüben Licht- verhältnissen und einer leichten Staubentwicklung, |
klare Bilder zu bekommen. Aber ich habe versucht,
das Beste daraus zu machen. Das Berlin-Tattoo 2012, ausgerichtet vom Deutschen Bundeswehrverband, prässentierte in einem farben- prächtigen Spektakel Militärmusik aus vielen Nationen. Die Erlöse, es fanden an 3 Tagen jeweils mehrere Vor- stellungen statt, sind überwiegend für die Unterstützung sozialer Hilfeeinrichtungen bestimmt, die sich mit in Not geratener oder im Dienst geschädigter Bundes- wehrsoldaten befassen. In einem kleinen feierlichen Zeremoniell begrüßte der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Oberst Kirsch, die Anwesenden und übergab dann das Mikrofon an den obersten Dienstherrn der Bundeswehr, Herrn Verteidigungsminister Thomas de Maizière. Ruhig war es auf den Rängen, alle lauschten den Worten der Redner. Minuten später dan Hochstimmung in der Halle. Die Musikgruppen kamen in ihen teils farbenprächtigen Uniformen durch ein fast in Original- größe ersstelltes Brandenburger Tor mit flotter Musik hereinmarschiert. Der Applaus an diesem Abend war gewaltig. Beeindrucken war das Finale, musikalisch geleitet und dirigiert von Oberst Dr. Michael Schramm an dem alle vorher |
![]() aufgetretenen Musikgruppen teilnahmen. Es war ein schöner Abend, den wir im Hotel in geselliger Runde ausklingen ließen. |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Nach dem Frühstück am anderen Morgen besuchten wir den Berliner Dom.
Gewaltig von außen, prachtvoll von innen, jedoch nicht überladen, so präsentierte sich uns das ehrwürdige Gebäude. In den Nischen die Sarkophage vieler preußischer Adliger. |
![]() |
| Erstaunlich nur, dass alle in dunklen Ecken standen, kein Strahler, nichts. Aber das Blitzlicht der Kameras
brachte dennoch die ganze Pracht und Schönheit zur Geltung. Vom Turm, den viele von uns bestiegen, hatten wir einen phantastischen Ausblick über die Stadt Berlin. |
| Danach fuhren wir zur Gedenkstätte
Hohen- schönhausen. Wenn man das Wort Gedenkstätte weglässt, eigentlich ein sympathischer Name. Nur dass es sich hier um ein ehemaliges Stasigefängnis handelt, in dem politisch Verfolgte ein erbärmliches Dasein fristeten. Das, was wir dort sahen und hörten, war kaum vorstellbar. Doch zuvor schnell noch ein Foto von unserer Gruppe. Frau Schrader, Herr Anlauff und Herr und Frau Wilmschen fehlen leider darauf, sie hatten schon am Eingang auf uns gewartet. Dann gingen wir in die bedrohlich wirkende Anlage. |
| Die
zwei neben stehenden Bilder sind von einer Litfassäule abfotografiert. Das erst Bild zeigt den Zustand zur Zeit der Wende, das zweite eine kurze Erklärung dazu. Drinnen machte alles einen beklemmenden Ein- druck. Alle Fenster waren vergittert und mit Glas- bausteinen zugemauert. Keiner der Insassen konnte jemals einen Blick nach außen werfen. Die Zellen im Kellertrakt, von Häftlingen "U-Boot" genannt, besaßen nur winzige Lichtöffnungen, die Lüftung war auch jetzt trotz geöffneter Türen miserabel. Wir sahen Zellen, die Folterkammern in keiner Weise nachstanden. |
| In diesen konnte man nur stehen. Im linken Bild: Wasser
tropfte aus einem gefüllten Gefäß in ein darunter
hängendes leeres Auffanggefäß. Das stete Tropfen wurde mit
der Zeit immer lauter wahrgenommen und zermürbte den Menschen. Mittleres Bild: Gesteigerte Perversität. Wasser lief an Decke und Wänden nieder und verursachte die Geräusche eines Wasserfalles. Und wer dabei dem Irrsinn nahe war und abdrehte, kam zur Beruhigung in die Gummizelle, rechtes Bild. Das waren nur ein Teil der Methoden, mit der man den Willen der Inhaftierten zu brechen versuchte. |
| Von
einer Schaltzentrale aus konnten über Monitore alle Trakte, Flure und Gänge überwacht werden. Und nicht nur die Inhaftierten, nein, auch das Personal war dabei ständig im Visier der Kontrolleure Die oberen Zellen hatten viereckige Lichtöffnungen, zugemauert mit Glasbausteinen und darüber einen schmalen Lüftungsschlitz. So war kein Laut, kein Vogelgezwitscher zu hören. Totale Isolation. Herr Bernauer, der uns 2 Stunden durch dieses schreckliche Gemäuer führte, berichtete sehr ein- drucksvoll von dem, was sich in den Jahrzehnten des Bestehens dieses Stasigefängnisses hier ereignet hatte. |
| Betrübt und sehr nachdenklich verließen wir das
ehemalige Stasigefängnis. Aber erwähnt soll auch werden, dass
in dieser Anlage spezielle Sonderabteilungen unter- gebracht waren, von denen eine für die Spionage Geräte fertigte, die wohl selbst einen James Bond in Erstaunen gesetzt hätte. Und die gewonnenen Eindrücke wurden noch drastisch verstärkt bei denen, die gleich nach Rückkehr von Berlin am 05. November im ZDF den Film "Deckname Luna" sahen, der in dieser Anlage gedreht und tiefe Einblicke in das damalige Geschehen zeigte. Am Nachmittag machten wir eine Rundfahrt durch Berlin. Genauer gesagt, wir bewegten uns von Baustelle zu Baustelle. Trotzdem haben wir von unserer deutschen Hauptstadt Berlin viel gesehen. Und jeden Halt nutzte unsere Reiseleiterin aus, um uns noch intensiver über die vielen Sehenswürdigkeiten rechts und links des Weges zu informieren. |
| Ein leichter Nieselregen fiel vom Himmel und die Dämmerung hatte auch schon eingesetzt. Gerade gut um ein Bild zu machen, welches den bedrückenden Eindruck des Mahnmals widerspiegelt. So hatten wir Gelegenheit auch diese Gedenkstätte zu Fuß uns näher anzusehen und uns an einen Teil dunkler jüngerer deutscher Geschichte zu erinnern. Wieder im Hotel angekommen, bereiteten wir uns auf das letzte Vorhaben "Gemeinsames Abendessen" in der Gaststätte "Lemkes Brauhaus" vor. Taxis brachten uns zügig hin und auch zu späterer Stunde zurück. |
| Voll es war dort, die Geräuschkulisse gewaltig, wie immer
in einem Brauhaus. Aber das Essen schmeckte gut, die Portionen waren riesig, und
das dort gebraute Bier schmeckte vorzüglich. Jetzt war die Gelegenheit gekommen, auf die Obertlt a. D. Bergmann schon seit Stunden gewartet hatte. Nun und hier konnte er an Oberst a. D. Köpcke als Dank für die Organisation unserer Berlinreise ein Buch mit Widmungen aller Reiseteilnehmer überreichen. |
![]() |
| Im Hotel nahmen wir noch einen Schlummertrunk der auch gleich
das Ende unserer Reise einleitete. Am Sonntag nach dem
Frühstück verabschiedeten wir uns von einander. Viele machten sich auf den Heimweg, einige gingen noch Shopping machen und andere verlängerten den Aufenthalt um einen Tag und besuchten eine Vorstellung im Friedrichstadtpalast. Es war eine schöne Veranstaltung, an der wir uns gerne und lange erinnern werden. 04.12.12 Armin Lienstädt |